Tepserngasse


Bis 1910 ein Teil der - Spittelauer Gasse. Josef Johann Edler von Tepsern, Regimentsrat, Kammerrat, Wohltäter; geb. 1. April 1690, gest. 8. April 1761 in Wien; ein Sohn des im Jahre 1707 geadelten Regimentsrates Jakob Daniel Tepser Edler von Tepsern, der von 1696-1699 und von 1704-1707 Bürgermeister von Wien war. Josef Johann Edler von Tepsern sicherte sich durch mehrere Stiftungen ein bleibendes Andenken. In seinem am 22. März 1761 errichteten Testament verfügte er, dass von seinem nach Abzug aller Vermächtnisse verbleibenden Vermögen ein Stiftungsfonds errichtet werde, dessen Zinsen zum Unterricht für die "vorzüglich in der Roßau und Lichtental, sofort aber auch in anderen Vorstädten befindliche arme Jugend" zu verwenden seien. Es ergab sich eine verfügbare Summe von 320 Gulden, aus der alle Schulerfordernisse bestritten, das Schulgeld bezahlt, "auch zuweilen denen sich besonders hervorthuenden Knaben die notwendige Kleidung beigeschafft und das gewöhnliche Lehr- Aufding- und Freisprech-Geld abgereicht" wurde. Der Stiftungsbrief vom 14. Jänner 1768 sah vor, dass für jedes der 80 armen Kinder - je 20 in der Roßau und im Lichtental, je 10 Neustift und Schottenfeld, altes Lerchenfeld, Magdalenengrund oder Razen, Stadt, Windmühl und Laimgruben - den Schulmeistern allmonatlich 15 kr bezahlt, überdies aber alle 40 Gulden auf geistliche "Geschanknüsse", Bücheln, Papier, Feder und geringe Kleidung verwendet werden sollten. Im Jahre 1777 wurde aus den Mitteln dieser Stiftung im Lichtental die "Tepsernsche Armenschule" erbaut (Althanstraße 39, damals Spittelauer Gasse 12). Hier fand für Kinder beiderlei Geschlechts der Unterricht statt. Mit der Verwaltung dieser Stiftung war der jeweilige Pfarrer von Lichtental betraut. Hier wurde bis 1860 unterrichtet. Im Oktober 1961 wurde das einstöckige Haus demoliert.