Van-Swieten-Gasse


Seit 1862. 1799, 1808, 1815, 1825, 1835 Kirchengasse (bis 1862). Gerard van Swieten wurde am 7. Mai 1700 in Leyden (Holland) geboren. Früh verlor er die Eltern, doch ermöglichte ihm das hinterlassene Vermögen eine gediegene Ausbildung. Er studierte in Löwen und in seiner Vaterstadt, war Schüler Boerhaves, bei dem er nach seiner Promotion 1725 als Assistent arbeitete. Durch seine Arzneilehre bekannt geworden, erhielt er 1745 über Anregung von Fürst Kaunitz die Berufung als Leibarzt nach Wien. Hier fand er auch ein weites Betätigungsfeld für Reformen auf dem Gebiet der Medizin. 1746 wurde er in die für alle in Wien ansässigen Ärzte zuständige Fakultät aufgenommen, hielt Vorlesungen und machte Wien zu einem Anziehungspunkt für ärztliche Kapazitäten des Auslandes. Besondere Verdienste erwarb er sich um die Seuchenbekämpfung durch Einführung verschiedener Impfungen. Maria Theresia übertrug ihm die Leitung des gesamten Medizinalwesens und erhob ihn 1758 in den Freiherrnstand. Er starb am 18. Juni 1772 in Schönbrunn. Gottfried Baron von Swieten, sein ältester Sohn, wurde 1734 in Leyden geboren und starb am 29. März 1803 in Wien. Er war Gesandter in Berlin, seit 1777 Direktor der Hofbibliothek in Wien, von 1781-1792 Präsident der Stüdienhofkommission. Eine enge Freundschaft verband ihn mit Haydn und Mozart, Beethoven widmete ihm seine erste Symphonie.