Alfred-Grünfeld-Gasse


Seit 1925; 1938-1947 Hofhaimergasse. Alfred Grünfeld, Pianist, Komponist, geb. 4. Juli 1852, gest. 4. Jänner 1924. Als Sohn eines Lederhändlers in Prag erhielt er schon mit vier Jahren Musikunterricht, war später Schüler am Prager Konservatorium und studierte bei Kullak in Berlin. Nach vollendeter Ausbildung übersiedelte Grünfeld 1872 nach Wien und eroberte sich von hier aus die Konzertsäle Deutschlands. Seine Erfolge bei den Veranstaltungen im Augarten-Palais und bei Hofkonzerten machten ihn zum Liebling des musikalischen Wien. Nicht minder erfolgreich verliefen seine Konzertreisen (1883 durch Frankreich, Rußland und Rumänien, 1892 nach Amerika). Bedeutender Interpret der Werke von Beethoven, Mozart, Schubert, Schumann und Brahms, wurde er auch wegen des Vortrags seiner Konzertparaphrasen über Walzer von Johann Strauß (der zu Grünfelds Freunden zählte und ihm den "Frühlingsstimmenwalzer" widmete) berühmt. 1922 wurde Grünfeld Bürger der Stadt Wien. Sein kompositorisches Schaffen zeichnete sich durch liebenswürdige, wienerische Anmut aus und umfaßt die komische Oper "Die Schönen von Fogaras" (1907), die Operette "Der Lebemann" (für Girardi), Kammermusik, Romanzen und Gavotten.