Lazarettgasse


Seit 1862. Wo heute die Spitalgasse, die Währinger Straße und die Nußdorfer Straße in einer verkehrsreichen Kreuzung zusammentreffen, stand am Ufer der damals noch in offenem Gerinne fließenden Als ein Siechenhaus (Siechenhaus zu St. Johannes an der unteren Als 1261, Siechenhaus in Siechenals 1298); Johannes der Täufer wurde auf der Reise angerufen und sollte vor Vergiftung schützen. Diese Stiftung an der Als galt wohl ursprünglich wegmüden und erkrankten Pilgern. Um das Kirchlein und Spital entstand eine Ortschaft, Siechenals, die aber 1529 während der ersten Türkenbelagerung zerstört wurde. Da das Chorherrenstift zu St. Dorothea, dem Kirche und Spital von Kaiser Friedrich III. 1476 zur Verwaltung übergeben worden waren, sich nicht zum Wiederaufbau entschließen konnte, ließ die Stadt Wien 1540 gegenüber (auf dem rechten Ufer) ein "Lazareth" bauen. Und dieses Lazarett gab der Gasse den Namen. Der später als Garten verwendete Friedhof des Lazaretts, in dem 1679 25.000 Pestleichen beerdigt wurden, nahm auch 1713 an der Seuche Verstorbene auf. 1784 übergab man das Lazarett dem Allgemeinen Krankenhaus zur Benützung. 1858 wurden sowohl das Lazarett, die alte Kirche wie auch der Hügel, auf dem sie standen, abgetragen. Auf dem Grund erbaute man das 1860 fertiggestellte Bürgerversorgungshaus. 1929-1930 wurde auch dieses abgebrochen; an seiner Stelle breitet sich heute der Arne Carlsson-Park aus. - 1905 werden von der Jörgerstraße die Häuser Nr. 1-5 und Nr. 2-4 an die Lazarettgasse im 9. Bezirk abgetreten.