Löblichgasse


Seit 1898. Benannt nach Franz Löblich, langjähriger Bezirksvorsteher für den 9. Bezirk, Kupferschmied; geb. 8. Dezember 1827 in Wien, gest. 1. Oktober 1897; Grab in Klosterneuburg-Weidling.

Löblich ging als Handwerksgeselle auf die Wanderschaft und stand im Revolutionsjahr 1848 in Dresden auf den Barrikaden. Sein Weg führte ihn weiter nach Schleswig-Holstein, wo er sich an der Erhebung gegen Dänemark 1849/50 als Freiwilliger beteiligte. Nach zwölfjähriger Wanderschaft kehrte er von Ungarn als wohlhabender Kupferschmiedgeselle mit Ross und Wagen nach Wien zurück und übernahm hier den Kupferschmiedbetrieb seines Vaters. Seit 1857 war er selbständiger Gewerbetreibender und erhielt im gleichen Jahr den Titel Hoflieferant; seit 1859 war er Vorsteher der Genossenschaft der Kupferschmiede. Seine Mitbürger wählten ihn in den Armen-, Ortsschul- und Bezirksrat. Von 1683-1686 war er Gemeinderat, von 1870-1871 Landtagsabgeordneter, von 1879-1885 Reichsratsabgeordneter. Er gehörte der Partei der Demokraten an, die unter dem Eindruck der Gründerzeit und der Börsenkrise des Jahres 1873 besonders für den Mittelstand eintraten. Von 1889-1897 wirkte er verdienstvoll als Bezirksvorsteher für den 9. Bezirk. Er war Gründer (oder zumindest Mitglied) der Vereine für die Marie Valerie-Krippe (Dreihackengasse 7), für die drei Kindergärten im Bezirk, für die Knabenbeschäftigungsanstalt, für die Verköstigung armer Schulkinder, für die Suppen- und Teeanstalt, für die Volksküche, für das Karolinen-Kinderspital usw. Löblich wohnte in seinem Haus Sechsschimmelgasse 5.