Erich Fried

Erich Fried (1921-1988)

Im November 1988 verstarb der international bekannte Schriftsteller Erich Fried. Um dieses zehnten Todestages zu gedenken, haben sich zahlreiche Institutionen, darunter das Österreichische Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Nachlass Erich Fried), das Bezirksmuseum Alsergrund und das Bundesrealgymnasium IX Glasergasse zusammengeschlossen. Diese richten vom 18. bis 21. November 1998 im Rahmen eines breiten Gedenkprogramms eine Veranstaltungsreihe mit Lesungen, Buchpräsentationen, Schülerdiskussionen und einem wissenschaftlichen Symposion aus.

Erich Fried wurde am 6. Mai 1921 in Wien am Alsergrund (Alserbachstraße 11) geboren. Der siebzehnjährig – mit dem Vorsatz, „Schriftsteller […] gegen Faschismus, Rassismus, Unterdrückung und Austreibung unschuldiger Menschen“ zu werden – ins Londoner Exil vertriebene Jude Erich Fried war einer der produktivsten und auflagenstärksten deutschsprachigen Lyriker der 70er und 80er Jahre. Bereits in den 60er Jahren festigte sich sein Ruf als ‚politischer Dichter‘, angefangen mit den „Warngedichten“ (1964), spätestens jedoch seit dem Erscheinen seiner Sammlung „und Vietnam und“ (1966). Der nach wie vor populärste Band innerhalb seiner zahlreichen Lyrikpublikationen ist aber seine Sammlung „Liebesgedichte“ (1979). Daneben wirkte er auch als Prosaautor, Journalist und anerkannter Übersetzer (insbesondere von William Shakespeare).

Für sein Schaffen wurde Erich Fried mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Österreichischen Würdigungspreis für Literatur 1972, dem Internationalen Verlegerpreis der Sieben (1979), dem Bremer Literaturpreis (1983), dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (1985) und dem Österreichischen Staatspreis für Verdienste um die österreichische Kultur im Ausland (1986). In der Urkunde zur Verleihung des Georg-Büchner-Preises heißt es: „Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den Georg-Büchner-Preis 1987 Erich Fried, der in seinen poetischen Werken wie in seinen Übersetzungen die deutsche Sprache aus Verdunkelungen und aus dem Geschwätz zu einer unmissverständlichen Triftigkeit führt. Sie würdigt den in jeder Hinsicht mutigen Schriftsteller, der es nicht aufgibt, gegen die Übermacht der Misstände unserer Welt zu schreiben, bei dem Sprache und Handeln, Wort und Sache eine maßgebliche Einheit werden“. Erich Fried war schon stark von seinem Krebsleiden gezeichnet, als ihm im Januar 1988 die Universität Osnabrück die Ehrendoktorwürde verlieh.

Dr. Volker Kaukoreit

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